Sequoia Manifest

Sequoia Manifest


Wir sehen unseren Kunstbegriff nicht als vollendete, abgeschlossene Festlegung,

sondern als ein sich entwickelnder Ausgangspunkt.

Kunst gibt keine Antworten, sie stellt Fragen.

Kunst zweifelt an, sie hinterfragt. Uns, die Betrachtenden, sich selbst. Kunst ist Wandel, ist Prozess, nicht Ergebnis - da weder Kunst noch Künstler:in still stehen. Es ergeben sich Momentaufnahmen eines Weges.

Kunst muss nicht vor einem theoretischen oder konzeptuellen Hintergrund stehen, sie darf auch eine rein sinnliche Erfahrung auslösen.

Eine Aquarellfarben-Palette im Atelier von Sequoia
Hände halten eine Zeichnung

Kunst heißt sich selbst spüren.


Kunst schafft Raum für ästhetische Erfahrungen, sowohl für Künstler:innen, als auch für Betrachtende. Beiden öffnet sie den Raum, sich selbst zu spüren, mit sich selbst in Beziehung zu gehen, sich kennen zu lernen. Ob durch Betrachtung oder Interaktion, durch die Arbeit selbst oder ihre Vermittlung, die Betrachtenden gehen in Resonanz mit der Kunst.

Ästhetische Erfahrungen sind keine kalkulierte Reaktion, sondern einfach eine Reaktion. Wir wollen mit unserer Kunst etwas auslösen, etwas spüren lassen – anstoßen, anregen.

Kunst als Spiegel.


Bei der Betrachtung von Kunst stößt das Individuum auf sich selbst. Alles Erlebte, der eigene Hintergrund, die eigene Prägung trägt zur Interpretation und Deutung des Wahrgenommen bei. Kunst spiegelt die Betrachtenden wider. So ist Kunst eine Verbindung zwischen Künstler:in und Betrachtendem, zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen dem Ich und dem Du – sie bildet ein Wir.
Kunst ist Gemeinschaft, ist Gesellschaft, ist zugleich Teil und Abbild dieser. Kunst ist Reflektion, Kommunikationsraum, Erfahrungsraum und Spielfläche.

Wassertropfen im Atelier von Sequoia
Pinsel und Mallappen im Atelier von Sequoia

Kunst ist Reibung.


Reibung mit anderen, mit der Gesellschaft, mit Normen und Wertvorstellungen, mit politischen oder philosophischen Ansätzen, theoretischen oder emotionalen Herausforderungen. Aber vor allem mit sich selbst und dem eigenen künstlerischen Handeln, dem eigenen Denken. Denn künstlerisch arbeiten heißt, sich immer wieder zu hinterfragen, dran zu bleiben und hinzusehen.
Ob nun ruhig oder aufwühlend, in Reibung mit anderen oder Reibung mit uns selbst: Reibung ist Hitze und Hitze ist Energie. Kunst ist Glühen. Kunst ist Brennen.

Kunst wächst im Sozialen.


Wir arbeiten gemeinsam, als Kollektiv, nicht alleine. Gemeinsam wird unsere Stimme lauter, unsere Handlungsmacht größer, unsere Präsenz stärker. Durch das Aufeinandertreffen im Kollektiv, ergeben sich neue kreative Zugänge, neue Möglichkeiten für künstlerisches Schaffen.
Gemeinschaft geht mit Konfrontation einher, mit Stärke, Vielfalt und Perspektivenwechsel. Sie inspiriert, motiviert und diszipliniert. Zusammen arbeiten bedeutet, sich gemeinsam zu entwickeln und sich gegenseitig zu potenzieren. Es entsteht Raum für interkollegiale Kommunikation, Kritik und Unterstützung.
Wir agieren als Kollektiv im Sinne eines Zusammenschlusses von freien Individuen. Das Individuum bereichert das Kollektiv und das Kollektiv bereichert das Individuum.

Die Gründungsmitglieder (v.l.): Rachel Alisa, Sophia de Conjoul und Liza Lechner
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